Der Kreuzweg

Der ökumenische Kreuzweg auf dem Gelände des KnüllCamps

Station 1

01 :: Jesus wird zum Tode verurteilt

Der Richter der Welt steht vor dem Gericht der Menschen. Hasserfüllt verlangt die verhetzte Menge seinen Tod. Aus Menschenfurcht fällt Pilatus das ungerechte Urteil. Jesus aber steht gebunden da und schweigt.

Er lästerte nicht, da er gelästert wurde, und drohte nicht, da er litt. Er überließ sich dem, der ihn ungerecht verurteilte. Er ist geopfert worden, weil er selbst es gewollt hat. Seinen Mund hat er nicht aufgetan.

Stille

Station 2

02 :: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

Die Soldaten bringen das Kreuz. Freiwillig nimmt es der Herr auf seine Schultern. Er will den bitteren Kelch trinken, den der Vater reicht.

Er hat unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wie ein Lamm ist er zum Schlachten geführt worden. Er schwieg wie ein Schaf, das vor seinem Scherer verstummt.

Stille

Station 3

03 :: Jesus fällt zum ersten Mal unter der Last des Kreuzes

Die Last ist schwer, der Weg steinig, der Herr zu Tode ermattet. Er schwankt und fällt. Doch er wird empor gerissen und zum Weitergehen gezwungen.

Wir hielten ihn für gezeichnet, von Gott geschlagen und gebeugt. Er wurde durchbohrt wegen unserer Missetaten, zerschlagen wegen unserer Vergehen. Keine Gestalt hatte er und keine Schönheit, ein Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut.

Stille

Station 4

04 :: Jesus begegnet seiner Mutter

Die Mutter steht am Weg, den der Sohn mit seinem schweren Kreuz geht. Ihre Blicke begegnen sich. Sie erkennt seine Qual und trägt alles Leid mit ihm.

Meine Augen sind dunkel geworden vor Weinen; denn fort ging von mir, der mein Tröster war. Stark wie der Tod ist die Liebe. Viele Wasser der Trübsal können sie nicht löschen.

Stille

Station 5

05 :: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Der Herr vermag die Kreuzeslast nicht mehr zu tragen. Da zwingen die Soldaten einen Mann, der vom Feld kommt und eben vorübergeht, Jesus das Kreuz nachzutragen.

Wer mein Jünger sein will, verleugne sich selbst. Er nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Einer trage des anderen Last. So erfüllt ihr Christi Gesetz.

Stille

Station 6

06 :: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Veronika sieht Jesu Leid und die Rohheit der Soldaten. Sie fragt nicht, was die Menschen denken. Mutig dringt sie durch die Menge und bietet dem Herrn das Schweißtuch dar, in das er sein Antlitz drückt.

Zu dir redet mein Herz: ich suche dein Antlitz. Zeige uns dein Antlitz, und wir werden gerettet. Weise nicht im Zorn deinen Knecht zurück.

Stille 

Station 7

07 :: Jesus fällt zum zweiten Mal unter der Last des Kreuzes

Die Schwäche und die Schmerzen des Herrn nehmen immer mehr zu. Er fällt ein zweites Mal, schwerer und schmerzlicher als zuvor. Mit großer Anstrengung steht er auf, um sein Opfer zu vollenden.

Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch. Der Leute Spott bin ich; und des Volkes Verachtung. Alle, die mich sehen, verspotten mich. Ihre Lippen höhnen, und sie schütteln den Kopf.

Stille

Station 8

08 :: Jesus begegnet weinenden Frauen

Am Weg stehen Frauen, die den gequälten Herrn beweinen. Er aber denkt voll Mitleid an das Unheil, das über sie kommen wird.

Weint nicht über mich. Weint über euch und eure Kinder. Ihr werdet zu den Bergen sagen: Fallt über uns! Und zu den Hügeln: Bedeckt uns!

Stille

Station 9

09 :: Jesus fällt zum dritten Mal unter der Last des Kreuzes

Der Herr ist zu Tode ersch&oml;pft und bricht zum dritten Mal unter der Last des Kreuzes zusammen. Doch er will das Werk vollenden, das der Vater ihm aufgetragen hat. So rafft er sich mit letzter Kraft noch einmal auf.

Mein Leib ist zu Boden getreten. Die Schuld der Menschen hat sich über mich gehäuft. Sie drückt mich nieder wie eine schwere Last.

Stille

Station 10

10 :: Jesus wird seiner Kleider beraubt

Zu Tod ermattet ist der Herr auf dem Berg Golgatha angekommen. Die Soldaten reißen ihm vor allem Volk die Kleider vom Leib, und die Wunden der Geißelung beginnen von neuem zu bluten.

Sie teilen unter sich meine Kleider. Sie werfen das Los um mein Gewand.

Stille 

Station 11

11 :: Jesus wird an das Kreuz genagelt

Die Soldaten werfen Jesus zu Boden. Es ist die dritte Stunde (9 Uhr) die Stunde des Morgenopfers im Tempel. Da durchbohren sie seine Hände und Füße und schlagen ihn ans Kreuz. Dann richten sie es empor. Jetzt ist das Wort erfüllt: “Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen”.

Sie haben meine Hände und Füße durchbohrt. Sie haben alle meine Gebeine gezählt. Sie haben mir Galle unter die Speise gemischt, in meinem Durst mich mit Essig getränkt.

Stille

Station 12

12 :: Jesus stirbt am Kreuz

Der Herr hängt angenagelt am Holz des Kreuzes. Da sieht er seine Mutter und den Jünger, den er lieb hatte, und spricht zu seiner Mutter: “Frau, siehe das ist nun dein Sohn.” Und dann spricht er zu ihm: “Siehe, das ist deine Mutter.” Und von der Stunde kümmerte er sich um Maria. Dann betet Jesus für seine Peiniger. Und um die 9 Stunde (15 Uhr) schreit er mit lauter Stimme: “Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” Und sterbend betet er: “Es ist vollbracht. Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist”.

Stille

Station 13

13 :: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt

Der Herr hat ausgelitten. Josef von Arimathäa hat voll Trauer und Ehrfurcht den Leib des Herrn vom Kreuz herabgenommen. Dann legen sie Jesus in den Schoß Mariens, seiner betrübten Mutter.

Ihr alle, die ihr vorüberkommt, gebt acht und schaut, ob ein Schmerz dem meinen gleicht. Siehe, ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach deinem Wort.

Stille 

Station 14

14 :: Der Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt

Sie legen den Leib des Herrn in das Grab; und so musste er im Tod dem tiefsten Leid seiner Brüder gleich werden, um sie dann aus dem Reich des Todes zu erl&oumlsen. Doch das Totenreich kann ihn nicht festhalten. Aus dem Weizenkorn, das in das irdische Grab gelegt wurde ersteht neues Leben; Gottes neue Schöpfung ist vollbracht.

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Gesät wird verweslich, auferstehen unverweslich. Gesät wird in Niedrigkeit, auferstehen in Herrlichkeit. Gesät wird ein natürlicher Leib, auferstehen wird ein geistlicher Leib.

Stille